Unser diesjähriger Kanu-Haijk führte uns nach Tschechien auf die Moldau – und hatte von Anfang an das gewisse „Abenteuer-Extra“. Eigentlich wollten wir in Vyšší Brod starten, doch ein Auffahrunfall auf das Fahrzeug von Franziska am Anreisetag verschob den Beginn: Statt ins Kanu ging es erst einmal ins Krankenhaus, wo sich herausstellt das es allen gut geht, und danach auf einen Campingplatz in Bayern.
Am zweiten Tag starteten wir bei leichtem Regen von der halben Strecke und kamen durchnässt am nächsten Campingplatz an. Dort bauten wir unser Zelt direkt über einer Feuerstelle auf, zündeten ein wärmendes Feuer an und trockneten uns auf Pfadfinderart. Am Abend gab es einen besonderen Moment: Julia erhielt ihr Erwachsenenstufen-Halstuch sowie ein Opinel-Messer mit persönlicher Gravur – eine Auszeichnung, die für alle ein Highlight war.
Um unser nächstes Ziel trockener zu erreichen, fuhren wir vormittags voraus, um das Zelt am letzten Campingplatz aufzubauen, an dem wir zwei Nächte bleiben wollten. Dort passierte gleich das nächste Malheur: Am Auto von Schwagers platzte der linke Vorderreifen. Zum Glück konnte auch diese Panne mit vereinten Kräften gelöst werden. Der dritte Tag brachte Dauerregen, also ließen wir die Kanus liegen, besuchten spontan eine nahe Stadt – und ärgerten uns später, als sich herausstellte, dass es doch herrlichstes, sonniges Kanuwetter gewesen wäre. Am Abend wurden sechs Pfadfinder feierlich in die Ranger/Rover-Stufe aufgenommen. Nach dem Versprechen erhielten sie stolz ihr neues RR-Halstuch.
Der vierte Tag führte uns wieder aufs Wasser. Nach einigen Bootsrutschen, die zunächst problemlos klappten, kenterte an der zweiten fast die ganze Flotte – alle reagierten souverän, und dank guter Wassersäcke blieben alle Kleinsachen trocken. Wir paddelten weiter. An der dritten Rutsche gab es erneut Kenterungen, und leider verletzte sich Julia leicht am Bein, sodass wir die Tour für diesen Tag beendeten. Zum Glück waren wir nicht allzu weit von unserem Startpunkt entfernt, und eine kleine Gruppe lief zu unseren Autos zurück.
Zurück am Campingplatz wärmten wir uns mit trockenem Wechselzeug, Feuer und Marshmallows. Am letzten Morgen packten wir unsere Sachen, erhielten als Abschiedsgeschenk vom Campingplatzbesitzer zwei kleine Keramikmünzen und machten uns auf den Heimweg. Gegen 17 Uhr kamen wir wieder in Backnang an – mit nassen Zelten, aber unzähligen Geschichten und Momenten, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.